Verstecke Orte“ (Hidden places) - Philipp Geist zu Gast im Gebäude 501! Anlässlich des Starts seiner neuen Serie “Verstecke Orte / Hidden places“, zeigt Philipp Geist am Tempelhofer Flughafen eine Live Video-Mapping Installation. Projektionsfläche ist das kleine ehemalige Pförtnerhaus am Eingang zum Flughafengelände. Die Lichtinstallation Verstecke Orte / Hidden places offenbart versteckte und vergessene Orte und besteht aus mehreren Einzelinstallationen. Viele dieser Orte sind im Laufe der Jahre untergegangen, oder haben ihre Funktion verloren und sind meist so ohne Interesse für die Öffentlichkeit. Philipp Geist möchte diese Orte finden, durch seine Lichtinstallationen wieder zum Leben erwecken, und aus Erinnerungen mit seinen Eindrücken neu gestalten. Die Recherche und das Aussuchen der Orte, das Aufspüren von zeitrelevanten Plätzen, an denen künstlerische Lichtinstallation ortsspezifisch entwickelt werden sollen, ist das persönliche Anliegen von Philipp Geist. Im Unterschied zu vielen seiner vorherigen Installationen, wird Philipp Geist seine künstlerische Serie an verschieden verlasseneren bzw. vergessenen Orten umsetzen. Dabei geht es nicht um die sonst üblichen Prachtbauten, sondern vielmehr um Zweckbauen, die über die Zeit entweder unsichtbar geworden sind oder nur noch als „Schandflecke“ wahrgenommen werden. Beispiele für diese „Unorte" sind ehemalige Stromhäuschen, Grenzübergänge, Industrieruinen, Bauruinen oder stillgelegte Bahnhöfe. Die Synthese von Lichtkunst und sogenannten „Unorten" lässt phantastische Lichtskulpturen entstehen, die sich in die öffentliche Umgebung integrieren, mit ihr im Dialog stehen und sie durch eine Verlagerung des Fokus grundlegend verändern. Dadurch verblasst ihr verlorenes Dasein und neues Leben entsteht. Es entsteht ein Zusammenspiel zwischen der maroden Bausubstanz des Gebäudes und den abstrakten, geometrischen Videoarbeiten. Geist entwickelt einen Dialog mit dem Ort, der Architektur und mit seiner künstlerischen Arbeit. Am Computer lässt er malerische, abstrakte Bilderwelten entstehen, die auf organisch-mikroskopische Strukturen verweisen. Durch ihre Tiefe und Dreidimensionalität symbolisiert die Arbeit den sich ständig erweiternden Raum von Zeit, und stellt durch ihre Vielschichtigkeit und Dichte die komplexen Netzwerke dar. Geometrische, räumliche Formen wie Quadrate, Kuben, durchbrochene Flächen, Linien und Strahlen überlagern sich in einem kontinuierlichen Prozess, bauen ein Gesamtbild auf, um dieses im nächsten Moment wieder aufzulösen, und lassen eine komplexe Bildarchitektur entstehen, die ständig im Fluss ist. Geists zeigt minimal-puristische, teils farbintensiven, traumartigen und schemenhaft-zerbrechlichen Bildkompositionen. Um diese Orte zu finden, bedarf es einer genauer Recherche und einer intensiven Auseinandersetzung. Im Ergebnis soll daraus eine Serie von Fotoarbeiten und Videofilmen entstehen, in denen all die vergessenen Orte den Installationen gegenüberstellt werden und so auf spielerisch poetische Weise das Element der Zeit thematisieren. Durch die Manifestation auf Foto- und Videoarbeiten werden aus den flüchtigen, temporären Installationen bleibende Erinnerungen und die historische Uneinheitlichkeit der Orte kristallisiert sich zu einem dauerhaften Zustand. Geists Projekte sind in erster Linie durch ihre Komplexität gekennzeichnet und drücken sich in der Integration von Raum, Ton und bewegtem Bild aus. Seine Video-Mapping-Installationen werden auf verschiedenste architektonische Orte projiziert, die sich dadurch in bewegte, malerische Lichtskulpturen verwandeln und die Wahrnehmung der Betrachter von Zwei- und Dreidimensionalität herausfordern. |