Berlin 2014

HIDDEN PLACES

Flughafen Tempelhof / Gebäude 501

Jan 2014
video installation / Videoinstallation by/ von Philipp Geist

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Installationsanischten / Installation views © 2014 Philipp Geist / VG Bildkunst Bonn
Photo by Philipp Geist 2014






Verstecke Orte“ (Hidden places) - Philipp Geist zu Gast im Gebäude 501!

Anlässlich des Starts seiner neuen Serie “Verstecke Orte / Hidden places“, zeigt
Philipp Geist am Tempelhofer Flughafen eine Live Video-Mapping Installation.
Projektionsfläche ist das kleine ehemalige Pförtnerhaus am Eingang zum
Flughafengelände.

Die Lichtinstallation Verstecke Orte / Hidden places offenbart versteckte und
vergessene Orte und besteht aus mehreren Einzelinstallationen. Viele dieser Orte
sind im Laufe der Jahre untergegangen, oder haben ihre Funktion verloren und sind
meist so ohne Interesse für die Öffentlichkeit.

Philipp Geist möchte diese Orte finden, durch seine Lichtinstallationen wieder zum
Leben erwecken, und aus Erinnerungen mit seinen Eindrücken neu gestalten.

Die Recherche und das Aussuchen der Orte, das Aufspüren von zeitrelevanten
Plätzen, an denen künstlerische Lichtinstallation ortsspezifisch entwickelt werden
sollen, ist das persönliche Anliegen von Philipp Geist.

Im Unterschied zu vielen seiner vorherigen Installationen, wird Philipp Geist seine
künstlerische Serie an verschieden verlasseneren bzw. vergessenen Orten
umsetzen. Dabei geht es nicht um die sonst üblichen Prachtbauten, sondern
vielmehr um Zweckbauen, die über die Zeit entweder unsichtbar geworden sind oder
nur noch als „Schandflecke“ wahrgenommen werden. Beispiele für diese „Unorte"
sind ehemalige Stromhäuschen, Grenzübergänge, Industrieruinen, Bauruinen oder
stillgelegte Bahnhöfe.

Die Synthese von Lichtkunst und sogenannten „Unorten" lässt phantastische
Lichtskulpturen entstehen, die sich in die öffentliche Umgebung integrieren, mit ihr im
Dialog stehen und sie durch eine Verlagerung des Fokus grundlegend verändern.
Dadurch verblasst ihr verlorenes Dasein und neues Leben entsteht. Es entsteht ein
Zusammenspiel zwischen der maroden Bausubstanz des Gebäudes und den
abstrakten, geometrischen Videoarbeiten. Geist entwickelt einen Dialog mit dem Ort,
der Architektur und mit seiner künstlerischen Arbeit. Am Computer lässt er
malerische, abstrakte Bilderwelten entstehen, die auf organisch-mikroskopische
Strukturen verweisen. Durch ihre Tiefe und Dreidimensionalität symbolisiert die Arbeit
den sich ständig erweiternden Raum von Zeit, und stellt durch ihre Vielschichtigkeit
und Dichte die komplexen Netzwerke dar. Geometrische, räumliche Formen wie
Quadrate, Kuben, durchbrochene Flächen, Linien und Strahlen überlagern sich in
einem kontinuierlichen Prozess, bauen ein Gesamtbild auf, um dieses im nächsten
Moment wieder aufzulösen, und lassen eine komplexe Bildarchitektur entstehen, die
ständig im Fluss ist. Geists zeigt minimal-puristische, teils farbintensiven,
traumartigen und schemenhaft-zerbrechlichen Bildkompositionen.

Um diese Orte zu finden, bedarf es einer genauer Recherche und einer intensiven
Auseinandersetzung. Im Ergebnis soll daraus eine Serie von Fotoarbeiten und
Videofilmen entstehen, in denen all die vergessenen Orte den Installationen
gegenüberstellt werden und so auf spielerisch poetische Weise das Element der Zeit
thematisieren. Durch die Manifestation auf Foto- und Videoarbeiten werden aus den
flüchtigen, temporären Installationen bleibende Erinnerungen und die historische
Uneinheitlichkeit der Orte kristallisiert sich zu einem dauerhaften Zustand.

Geists Projekte sind in erster Linie durch ihre Komplexität gekennzeichnet und
drücken sich in der Integration von Raum, Ton und bewegtem Bild aus.
Seine Video-Mapping-Installationen werden auf verschiedenste architektonische Orte
projiziert, die sich dadurch in bewegte, malerische Lichtskulpturen verwandeln und
die Wahrnehmung der Betrachter von Zwei- und Dreidimensionalität herausfordern.