Karlsruhe (D)

Fahrende Aussen-Installation ,ZIRKELLEUCHTEN‘ von Philipp Geist am Kreis um das Stadtschloss Karlsruhe 19.JUNI 2011
19. Juni 0:00 - 5:00 Uhr 22:00 - 0:00 Uhr

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Karlsruhe (D)

Fahrende Video Installation auf dem Kreis um das Stadtschloss in Karlsruhe
driving video installation on the Circle around the Karlsruhe Castle

Außen-Video-Installation zum Thema Mobilität anlässlich des Stadtgeburtstags -„Karlsruhe nimmt Fahrt auf 2011“

Für das Stadtjubiläum mit dem Titel „Karlsruhe nimmt Fahrt auf 2011“ entwickelt Philipp Geist die Videoinstallation ,ZIRKELLEUCHTEN, die konzeptionell und thematisch das Motto Mobilität umsetzt. Dem Titel entsprechend hat sich Geist für eine bewegte Projektion entschieden: ein Fahrzeug, auf welchem Beamer angebracht sind, fährt den Zirkel um das Karlsruher Schloss ab. Geist verzichtet dabei auf statische Leinwände und projiziert direkt aus dem Fahrzeug heraus in Richtung des Schlosses und aus dem Kreis heraus. Kurz und schlaglichtartig wird alles am Rande des Schloß-Areals zur Projektionsfläche, wird für Sekunden aus der Dunkelheit gerissen. Bäume, Mauern, alte und neue Gebäude werden gleichermaßen illuminiert, und erhalten dadurch eine Art Gleichberechtigung. Karlsruhe nimmt Fahrt auf, und zwar ganzheitlich, mit all seinen Ressourcen, sowohl mit den historischen als auch den modernen, mit seiner Natur und Architektur, mit dem Schloß und den Straßen.

Das Fahrzeug umkreist das Schloss im Uhrzeigersinn und projiziert Aufnahmen, die im Vorfeld von der gleichen Sicht aufgenommen wurden, allerdings in einer Fahrt gegen den Uhrzeigersinn. Auf diese Art entsteht eine Spiegelung des Schloss-Zirkels, die verschiedenen Stadtbereiche werden zusammengeführt. Im naturbelassenen Kreisteil werden Aufnahmen des städtischen Teils projiziert und anders herum. Ein Wechselspiel der Aufnahmen, die die beiden nicht von einander zu trennenden Elemente Stadt und Natur zusammenbringen. Durch die Art der Projektion aus dem fahrenden Auto ist das Bild ständig in Bewegung.

Die projizierten Fassaden- und Stadtelemente werden teils unverändert gelassen, teils stark verfremdet. So entstehen weniger und stärker abstrahierte Bilder in der Landschaft des Schlossparks. Die projizierten Videoarbeiten, die aus teils minimal-puristischen, teils traumhaften und schemenhaft zerbrechlichen Bildkompositionen bestehen, werden ausschließlich aus selbstgefilmtem bzw. computergeneriertem Material gewonnen. Eingeblendete Begriffe und Zitate zum Thema Mobilität lassen weitere Bedeutungsebenen entstehen. Im Betrachter werden eine Vielzahl von Assoziationen wachgerufen: die kreisenden Fahrten symbolisieren die immer wiederkehrende Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart und die Zukunft; die Strahlen der Projektion verweisen auf die absolutistische Vergangenheit des Schlosses und lassen den historischen Fächer mit modernster Technik und zeitgenössischer Ästhetik leuchten; die Besucher tauchen als Teil der Projektion in die digitalen projizierten Bilderwelten ein und werden zu Protagonisten der Karlsruher Fahrt in de Zukunft.

Philipp Geist arbeitet international als Licht- und Multimediakünstler. Im Dezember 2009 bespielte Geist über einen Zeitraum von neun Tagen den königlichen Thron in Bangkok mit einer Video- Mapping- Installation anlässlich des 82. Geburtstags des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej. Die Installation wurde von 2,5 Millionen Besuchern vor Ort gesehen. Im Juni 2010 zeigte er im Rahmen des internationalen Medien-Festivals Mutek die Außen-Installation ,Time Drifts‘ am Place des Arts im Zentrum von Montreal. Im Januar 2008 entwickelte Geist für die Piazzetta am Kulturforum in Berlin die Lichtinstallation 'Time Fades'. Im September 2007 bespielte er das zeitgenössische Kunstmuseum 'Palazzo delle Esposizioni' im Zentrum von Rom mit der Video-Mapping-Installation 'Time Lines'. Im Dezember 2005 realisierte er das Fassaden- Projekt 'Winterzauber' in Zürich. Im Februar 2006 eröffnete er im Kontext der Ausstellung 'Melancholie, Genie und Wahnsinn' den Salon Noir in der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester OBC Barcelona und der fnnischen Soundformation Pan Sonic eröffnete Geist 2004 das Sonar Festival im Auditorium Barcelona.

Geists Projekte sind in erster Linie gekennzeichnet durch ihre Komplexität in der Integration von Raum, Ton und Bewegbild.

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